Weißt du noch, als du das erste Mal eine dampfende, fluffige **Bao Bun** in der Hand hattest? Dieser zarte, fast schon kuschelige Teig, der sich um eine aromatische Füllung schmiegt? Ich erinnere mich genau. Damals dachte ich noch: „So etwas kann man doch nur in einem professionellen Restaurant hinbekommen.“ Was für ein Irrtum! Die Wahrheit ist: Diese kleinen Wolken aus Glück selbst zu machen, ist nicht nur möglich, es ist ein riesiger Spaß und bringt ein Stück pure Lebensfreude in deine Küche. Lass dich nicht von der Hefe abschrecken – ich gehe mit dir jeden Schritt und verrate dir alle Tricks, damit deine selbstgemachten Bao Buns beim ersten Versuch perfekt gelingen. Versprochen!
Zutatenliste
Bevor wir loslegen, hier deine Einkaufsliste für wunderbar fluffige Bao Buns. Halte dich am besten genau an die Mengen, vor allem beim Mehl – hier macht die Type den Unterschied.
- 250g Weizenmehl Type 405 (ja, die Type ist wichtig für die zarte Krume!)
- 1 TL (etwa 3-4g) Trockenhefe
- 120ml lauwarme Milch (oder Wasser für eine vegane Variante)
- 25g Zucker
- 15ml neutrales Pflanzenöl (z.B. Rapsöl), plus etwas mehr für die Schüssel
- 1/2 TL Backpulver
- Eine Prise Salz
- Etwas Sesamöl zum Bestreichen (das ist das Geheimnis für den intensiven Geschack!)
- Backpapier in kleine Quadrate geschnitten (sie verhindern das lästige Ankleben)
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Jetzt wird’s praktisch. Nimm dir Zeit, hetze nichts. Beim Teig geht es um Gefühl und Geduld.
Der Teig: Die Basis des Erfolgs
Beginne damit, die lauwarme Milch (sie sollte sich nur lauwarm anfühlen, nicht heiß – sonst stirbt die Hefe!) in einer Schüssel mit der Hefe und dem Zucker zu verrühren. Lass diese Mischung für 5-10 Minuten stehen, bis sich kleine Bläschen an der Oberfläche bilden. Das ist dein Zeichen: Die Hefe ist aktiv und bereit für ihre große Aufgabe.
In einer großen Rührschüssel vermischst du nun das Mehl mit dem Backpulver und der Prise Salz. Gieße die Hefe-Milch-Mischung und das Öl dazu. Verknete alles zunächst mit einem Löffel, dann mit den Händen, für etwa 8-10 Minuten zu einem glatten, geschmeidigen Teig. Ein klassischer KI-Fehler wäre hier, zu kurz zu kneten. Gib nicht auf! Der Teig ist fertig, wenn er sich weich anfühlt, nicht mehr klebt und sich wunderbar elastisch dehnen lässt.
Die Ruhephase: Wo der Zauber passiert
Forme den Teig zu einer Kugel, bestreiche ihn leicht mit Öl und lege ihn in eine gefettete Schüssel. Decke sie mit einem feuchten Tuch oder Frischhaltefolie ab. Jetzt kommt der entscheidende Part: die Gehzeit. Stell die Schüssel an einen warmen, zugfreien Ort. Lass ihn dort für mindestens 1 Stunde, besser 1,5 Stunden, gehen, bis er sich deutlich verdoppelt hat. Die Faustregel: Je geduldiger du hier bist, desto fluffiger werden deine Buns. In der kalten Jahreszeit hilft ein leicht angewärmter Backofen (ausschaltet!).
Formen und Füllen: Kreativität ist gefragt
Nach der Gehzeit nimmst du den luftigen Teig heraus und „schlägst“ ihn auf der bemehlten Arbeitsfläche kurz wieder zusammen, um die großen Luftblasen zu entfernen. Teile ihn in 8 gleich große Portionen. Rolle jede Portion zu einer kleinen Kugel. Nimm dir nun eine Kugel nach der anderen und rolle sie zu einem Oval von etwa 10 cm Länge und 6-7 cm Breite aus. Achte darauf, dass die Mitte etwas dicker ist als die Ränder – das verhindert, dass die Buns unten aufreißen.
Bestreiche eine Hälfte des Ovals dünn mit Sesamöl. Das ist der Game-Changer! Es gibt nicht nur Geschmack, sondern sorgt dafür, dass die Buns nach dem Dämpfen nicht zusammenkleben. Klappe die trockene Hälfte über die ölbestrichene und drücke sie leicht an. Du hast jetzt eine typische Bao-Bun-Form. Lege jede geformte Bun auf ein eigenes, kleines Stück Backpapier.
Der letzte Schritt: Das Dämpfen zur Vollendung
Stelle einen Dämpfeinsatz in einen Topf oder einen Wok. Fülle so viel Wasser ein, dass es den Boden bedeckt, aber den Einsatz nicht berührt. Bringe das Wasser zum Kochen und schalte dann auf mittlere Hitze zurück. Lege die Buns mit ihrem Backpapier in den Dämpfeinsatz, aber lass genug Abstand zwischen ihnen, da sie noch deutlich aufgehen werden. Decke den Topf gut ab und dämpfe die Buns für 12-15 Minuten.
Und jetzt kommt die wichtigste Regel von allen: Öffne den Deckel während des Dämpfens niemals! Der plötzliche Temperaturabfall lässt sie in sich zusammefallen. Nach Ablauf der Zeit: Herd aus, Deckel einen Spalt öffnen und die Buns noch für 5 Minuten im abgeschalteten Topf lassen. Dann endlich: Deckel ab und staune über deine eigenen, dampfenden, perfekten Bao Buns!
Anmerkungen und Variationen
Du hast die Basis gemeistert? Großartig! Jetzt wird’s richtig spannend. Denn Bao Buns sind das perfekte Leinwand für deine kulinarischen Ideen.
Füllungen, die begeistern
Die klassische Füllung ist natürlich das würzige Schweinefleisch (Char Siu), aber deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wie wär’s mit:
- Vegetarisch: Gebratene Pilze (Shiitake!) mit Frühlingszwiebeln, Sojasoße und einem Hauch Ingwer.
- Vegan: Pochierte oder geräucherte Tofuwürfel, mariniert in einer Erdnuss-Soja-Sauce.
- Geflügel:
 Hühnchenstreifen in einer süß-sauren Hoisin-Sauce mit knackigen Gurkenstreifen.
Ein Profi-Tipp: Fülle die Buns nach dem Dämpfen. So bleibt der Teig schön neutral und du kannst für jeden Geschmack etwas anbieten.
Häufige Fehler und ihre Lösungen
- Der Teig geht nicht auf: Deine Hefe war vielleicht alt oder die Milch war zu heiß. Teste die Hefe immer vorher in der lauwarmen Flüssigkeit.
- Die Buns sind nach dem Dämpfen zäh: Du hast sie zu lange geknetet oder der Teig ist zu trocken. Beim Kneten geht es um Geschmeidigkeit, nicht um Muskelkraft.
- Sie fallen im Dämpfer zusammen: Garantierter Fall von „Deckel-zu-früh-aufgemacht“. Geduld, junger Padawan!
Trau dich, experimentiere und mach dir diese wunderbare Köstlichkeit zu eigen. Es gibt kaum ein befriedigenderes Gefühl, als seinen Gästen (oder sich selbst) diese selbstgemachten, dampfenden Wölkchen zu servieren. Gutes Gelingen und lass es dir schmecken
 
				



