Weißt du noch? An den Geruch von frisch gebackenem Biskuit, der sich mit dem verheißungsvollen Duft von Schokolade vermischt? An das unvergleichliche Gefühl, wenn der Löffel durch die weiche Creme und die knusprige Kokosnuss-Schicht bricht und du dir das erste Stückchen dieses himmlischen Genusses auf die Zunge zergehen lässt? Cupavci sind mehr als nur ein Gebäck. Sie sind ein Stück Kindheit, ein Stück Heimat, ein Stück pure Lebensfreude, das Generationen verbindet. Und das Beste daran: Dieses Glück ist absolut kein Hexenwerk! Heute zeige ich dir, wie du diese ungarischen Köstlichkeiten, die auf dem Balkan einfach jeder liebt, ganz einfach selbst machst. Vergiss komplizierte Patisserie-Künste – hier zählen Liebe zum Detail und ein paar kleine, aber feine Tricks, die ich dir verrate.
Zutatenliste
Damit deine Cupavci perfekt werden, brauchst du keine exotischen Zutaten. Alles ist leicht zu besorgen. Achte einfach auf gute Qualität, besonders bei der Schokolade – das schmeckt man am Ende heraus!
Für den Biskuitboden:
- 4 Eier (Größe M, Zimmertemperatur)
- 150 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 150 g Mehl (Type 405)
- 1 gehäufter TL Backpulver
- 100 ml Milch (ebenfalls Zimmertemperatur)
- 100 ml neutrales Öl (z.B. Sonnenblumenöl)
Für die Creme und die Glasur:
- 1 Liter Milch
- 250 g Zucker
- 2 Päckchen Vanillepuddingpulver
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 250 g weiche Butter
- 200 g dunkle Kuvertüre (mind. 55% Kakao)
- 200 g Vollmilch-Kuvertüre
- Etwa 200 g Kokosraspel (ungesüßt)
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Jetzt wird’s praktisch! Nimm dir Zeit, hab Geduld und freu dich auf das Ergebnis. Ich begleite dich durch jeden Schritt.
1. Der Biskuit: Luftigkeit ist alles
Heize deinen Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vor (Umluft 160°C). Fette eine Backform (ca. 30×40 cm) gut ein oder belege sie mit Backpapier.
Nun kommen die Eier, der Zucker, der Vanillezucker und die Prise Salz in eine große Rührschüssel. Jetzt heißt es: rühren, rühren, rühren! Mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine schlägst du die Masse für mindestens 5-7 Minuten auf höchster Stufe cremig, hell und voluminös auf. Sie sollte fast weiß sein und deutlich an Volumen gewonnen haben. Dieser Schritt ist der Schlüssel für einen luftig-leichten Boden – also keine faulen Kompromisse!
Mehl und Backpulver mischst du in einer separaten Schüssel und siebst es dann portionsweise unter die Eier-Zucker-Masse. Hebe es vorsichtig mit einem Teigschaber unter, um die mühsam eingeschlagene Luft nicht wieder zu verlieren. Zum Schluss rührst du die Milch und das Öl nur kurz unter, bis alles gerade so kombiniert ist.
Den Teig gibst du sofort in die vorbereitete Form, glättest die Oberfläche und schiebst ihn für 20-25 Minuten in den Ofen. Er ist durch, wenn er goldbraun ist und sich die Oberfläche leicht federn lässt. Stich zur Sicherheit mit einem Holzstäbchen in die Mitte – es sollte sauber herauskommen. Lass den Boden dann komplett auskühlen! Ja, das Warten fällt schwer, aber ein warmer Boden macht die Creme flüssig.
2. Die Vanillecreme: Geduld lohnt sich
Gib etwa 800 ml der Milch mit dem Zucker und dem Vanillezucker in einen Topf und bringe es unter Rühren zum Kochen. Die restlichen 200 ml Milch verquirrst du gründlich mit den beiden Päckchen Vanillepuddingpulver, bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind.
Sobald die Milch im Topf kocht, nimmst du ihn kurz von der Herdplatte und rührst die Pudding-Milch-Mischung langsam und schlagend ein. Den Topf stellst du wieder auf mittlere Hitze und lässt die Creme unter ständigem Rühren genau eine Minute lang kochen, bis sie schön eindickt. Sie wird sehr fest – das ist richtig so!
Nun kommt der wichtigste Tipp für eine cremige, nicht fettige Creme: Lass den Pudding unbedingt komplett abkühlen! Rühre ihn dabei ab und zu um, damit sich keine Haut bildet. Er sollte handwarm oder besser noch kalt sein. Erst dann schlägst du die weiche Butter in einer anderen Schüssel schaumig und gibst den kalten Pudding löffelweise hinzu, während du weiterrührst. Am Anfang sieht es vielleicht etwas geronnen aus, aber keine Sorge, einfach weitermachen! Am Ende hast du eine wunderbar glatte, luftige Creme.
3. Das Zusammensetzen: Die Ruhe vor dem Kokos-Sturm
Schneide den vollständig ausgekühlten Biskuitboden einmal waagerecht durch, so dass du zwei gleich dicke Böden hast. Den ersten Boden legst du auf ein Backgitter oder ein großes Schneidebrett.
Verteile die Hälfte der Vanillecreme gleichmäßig und nicht zu sparsam darauf. Setze den zweiten Biskuitboden vorsichtig auf und drücke ihn leicht an. Jetzt kommt der Rest der Creme oben drauf. Glätte alles schön mit einem Teigschaber oder einem Messer. Jetzt muss das ganze Kunstwerk für mindestens 1-2 Stunden, besser über Nacht, in den Kühlschrank. Das ist absolut entscheidend, damit die Creme fest wird und die Stücke später beim Schneiden und Glasieren nicht zerfallen.
4. Der finale Akt: Schneiden, Tauchen, Genießen
Schneide den kalten, festen Kuchen mit einem scharfen, großen Messer in gleichmäßige Rauten oder Quadrate. Warum Rauten? Sie sehen nicht nur hübscher aus, sondern haben auch mehr Ecken, an denen die Schokolade später schön anhaftet.
Nun die Schokolade im Wasserbad oder in der Mikrowelle vorsichtig schmelzen. Rühre dabei immer wieder um, bis sie ganz glatt ist. Ein kleiner Schuss Öl (1 EL) macht die Glasur geschmeidiger.
Stelle eine Schüssel mit den Kokosraspeln bereit. Jetzt geht’s ans Eintauchen: Nimm ein Stück Kuchen, tauche es mit der Oberseite (der Cremeseite) zuerst komplett in die flüssige Schokolade, lass kurz überschüssige Schokolade abtropfen und wälze es dann sofort in den Kokosraspeln. Leg die fertigen Cupavci auf ein Gitter, damit die Schokolade vollständig aushärten kann.
Anmerkungen und Variationen
Das Grundrezept ist unschlagbar, aber was ist Kochen und Backen ohne ein bisschen Experimentierfreude? Hier sind ein paar Ideen, um deine persönliche Version zu kreieren.
Profi-Tipps für den ultimativen Erfolg
- Der Boden-Boost: Für einen intensiveren Geschmack kannst du 20 g des Mehls durch Kakao ersetzen. So wird der Biskuit schokoladiger und bildet einen tollen Kontrast zur süßen Creme.
- Die Creme-Check: Sollte deine Creme nach dem Abkühlen doch noch Klümpchen haben, kein Problem! Passe sie einfach durch ein feines Sieb oder mixe sie kurz mit dem Stabmixer glatt, bevor du sie mit der Butter verrührst.
- Der Haltbarkeits-Trick: Cupavci schmecken am nächsten Tag, wenn alles schön durchgezogen ist, ohnehin am besten. Bewahre sie in einer Dose im Kühlschrank auf. So halten sie sich problemlos 3-4 Tage.
Lass deiner Kreativität freien Lauf!
- Schoko-Variante: Ersetze die Hälfte des Vanillepuddingpulvers durch Schokopuddingpulver. So erhältst du eine wunderbare Schoko-Vanille-Creme.
- Fruchtiger Twist: Verteile eine dünne Schicht Aprikosen- oder Himbeermarmelade auf dem unteren Biskuitboden, bevor du die erste Cremeschicht aufträgst. Die Säure unterbricht die Süße auf herrliche Weise.
- Nussige Krönung: Mische gehackte, geröstete Haselnüsse oder Mandeln unter die Kokosraspel für einen zusätzlichen Crunch.
- Für Eilige: Du hast keine Zeit für den Biskuit? Kein Ding! Nimm einfach einen guten, fertigen Biskuitboden aus dem Supermarkt. Der Trick mit der kalten Creme und der langen Kühlzeit bleibt aber bestehen!
Und jetzt: Viel Spaß beim Nachmachen! Lass es dir schmecken und erlebe, wie du mit diesem einfachen Cupavci Rezept nicht nur einen Kuchen, sondern echte Glücksmomente zauberst. Berichte mir doch in den Kommentaren, wie sie dir gelungen sind und welche Variation du ausprobiert hast




