Du kennst das sicher: Eine dampfende Schüssel Borschtsch, tiefrot, würzig und so herzhaft, dass sie dich sofort in die ukrainische Küche versetzt. Aber wie gelingt diese legendäre Suppe wirklich perfekt? Keine Sorge, ich verrate dir nicht nur das beste Rezept, sondern auch die kleinen Geheimnisse, die den Unterschied machen. Obwohl Borschtsch oft als „einfache Rote-Bete-Suppe“ abgetan wird, steckt dahinter eine jahrhundertealte Tradition – und die will gekonnt umgesetzt sein. Also, schnapp dir dein schärfstes Messer und lass uns loslegen!
Zutatenliste
Für einen Topf Borschtsch, der etwa 6 Portionen ergibt, brauchst du:
- 500 g Rindfleisch (am besten mit Knochen, für eine kräftige Brühe)
- 2 große Rote Bete (frisch, nicht vorgekocht!)
- 2 Möhren
- 1 Petersilienwurzel (falls du sie findest – sie gibt ein tolles Aroma)
- 1 große Zwiebel
- 2 Kartoffeln (festkochend)
- 1/2 kleiner Weißkohl
- 2 EL Tomatenmark
- 1 EL Zucker (ja, wirklich – das balanciert die Säure perfekt aus)
- 2 Lorbeerblätter
- 3 Knoblauchzehen
- Essig oder Zitronensaft (nach Geschmack)
- Petersilie oder Dill zum Garnieren
- Schmand zum Servieren
- Salz und Pfeffer
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Die Brühe – das Fundament
Alles beginnt mit einer kräftigen Brühe. Gib das Rindfleisch in einen großen Topf mit kaltem Wasser (ca. 3 Liter) und bring es langsam zum Kochen. Schäumst du den Schaum ab, der sich anfangs bildet? Unbedingt! Das macht die Brühe schön klar. Dann reduziere die Hitze und lass das Fleisch etwa 1,5 Stunden sanft köcheln – Geduld lohnt sich!
2. Das Gemüse – Präzisionsarbeit
Während die Brühe vor sich hinblubbert, bereitest du das Gemüse vor:
- Rote Bete und Möhren raspelst du grob (Handschuhe tragen, sonst hast du später pinke Hände!).
- Zwiebel und Knoblauch fein hacken.
- Kartoffeln und Kohl in mundgerechte Stücke schneiden.
3. Die Magie der Röstung
Erhitze etwas Öl in einer Pfanne und brate Zwiebeln, Möhren und Rote Bete an. Gib das Tomatenmark dazu und röste alles kurz mit – dieser Schritt entwickelt tiefe Umami-Aromen. Ein Schuss Essig oder Zitronensaft verhindert, dass die Rote Bete ihre Farbe verliert.
4. Alles zusammenfügen
Hol das Fleisch aus der Brühe, schneide es in Stücke und gib es zurück. Dann kommen Kartoffeln und Kohl in den Topf. Nach 10 Minuten fügst du die geröstete Gemüsemischung hinzu. Würze mit Lorbeer, Zucker, Salz und Pfeffer und lass alles weitere 20 Minuten köcheln. Zum Schluss den gehackten Knoblauch unterrühren – er verleiht dem Borschtsch seinen charakteristischen Pep.
5. Die Ruhephase
Borschtsch schmeckt am nächsten Tag noch besser! Lass ihn mindestens eine Stunde ziehen, bevor du ihn mit Schmand und frischem Dill servierst.
Anmerkungen und Variationen
- Vegetarisch? Ersetze die Fleischbrühe durch Gemüsebrühe und füge Pilze für mehr Tiefe hinzu.
- Sauer oder süß? Spiel mit der Menge an Essig und Zucker – in der Ukraine wird heiß darüber diskutiert!
- Typischer Fehler: Die Rote Bete zu lange kochen lassen – sie wird dann matschig. Besser al dente!
Probier dich aus! Borschtsch ist kein Dogma, sondern eine Einladung zum Experimentieren. Und vergiss nicht: Eine Scheibe frisches Roggenbrot dazu ist Pflicht. Guten Appetit – oder wie man in der Ukraine sagt: Smachnoho!