Feigen-Senf: Das perfekte Rezept

Inhaltsverzeichnnis

Stell dir vor, du beißt in ein frisch gebackenes, rustikales Brot, die Kruste knuspert perfekt und im Mund entfaltet sich eine Aromen-Explosion: süß, würzig, fruchtig und mit einer wunderbaren pfeffrigen Schärfe, die sich nicht sofort, sondern mit einem sanften, anhaltenden Wohlgefühl bemerkbar macht. Das ist die Magie von selbst gemachtem Feigen-Senf. Vergiss alles, was du aus dem Glas kennst – dieser hier ist eine völlig andere Liga. Er ist kein simpler Brotaufstrich, sondern ein hochkarätiger Geschmacksgeist, der deine Käseplatten revolutioniert, deine Braten veredelt und deine Sandwiches in ein kulinarisches Erlebnis verwandelt. Und das Beste daran: Du brauchst keine Ausbildung zum Sternekoch, um ihn zu zaubern. Heute zeige ich dir, wie du dieses klebrige Gold in deiner eigenen Küche herstellst.

Zutatenliste

Das Schöne an diesem Rezept ist, dass du die meisten Zutaten wahrscheinlich schon zu Hause hast. Hier kommt deine Einkaufsliste für ein großes Glas voll Glück:

  • 200 g getrocknete Feigen (am besten weiche, saftige Bio-Feigen)
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 100 ml guten, kräftigen Rotwein (trink, was du auch zum Kochen verwendest!)
  • 100 ml Wasser
  • 2 EL Ahornsirup oder Honig (für eine vegane Version nimm Ahornsirup)
  • 1 EL Olivenöl
  • 80 g Senfsaat (gelb und braun gemischt für eine komplexere Würze)
  • 2 EL Apfelessig
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 Prise Zimt (trau dich, es macht den Unterschied!)
  • 1 Prise Cayennepfeffer oder Chiliflocken (für eine leichte Schärfe)

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Jetzt wird’s praktisch. Hol dir ein großes Schneidebrett, einen kleinen Topf und einen Mixer – mehr brauchen wir nicht. Leg los!

Vorbereitung ist alles: Einweichen und Zerkleinern

Nimm die getrockneten Feigen und schneide die harten Stiele ab. Hacke sie dann grob. Keine Sorge, sie müssen nicht perfekt sein, sie werden später ohnehin püriert. Gib die Feigen-Stückchen zusammen mit dem Rotwein und dem Wasser in einen kleinen Topf. Bring das Ganze langsam zum Köcheln und lass es für etwa 10 Minuten so vor sich hinblubbern. Die Feigen werden weich, saugen sich voll und verwandeln sich in eine wunderbar süße, aromatische Masse. Dieser Schritt ist absolut entscheidend für die spätere Konsistenz und die intensive Fruchtnote.

Während die Feigen vor sich hin köcheln, schälst und fein hackst du die Zwiebel und den Knoblauch. Die Zwiebel sollte wirklich fein sein, damit sie später im Senf nicht störend herausschmeckt.

Die Magie des Mixens: Vom Groben zum Feinen

Jetzt kommt der lustige Teil. Gieße den gesamten Topfinhalt – also die weichen Feigen mit der restlichen Flüssigkeit – in einen standfesten Mixer. Füge die gehackte Zwiebel, den Knoblauch, Ahornsirup, Olivenöl, Apfelessig, Salz, Pfeffer, Zimt und Cayennepfeffer hinzu.

Jetzt kommt der Star: die Senfsaat. Du hast zwei Möglichkeiten, die den Charakter deines Senfs komplett verändern:
1. **Rustikal und bissig:** Gib die ganze Senfsaat einfach so in den Mixer.
2. **Cremig und intensiv:** Mörsere etwa die Hälfte der Senfsaat grob an, bevor du sie in den Mixer gibst. Das setzt die ätherischen Öle frei und macht den Senf schärfer und aromatischer. Ich persönlich schwöre auf diese Methode!

Mixe alles jetzt so lange, bis eine relativ glatte, aber dennoch leicht körnige Masse entsteht. Sie sollte schön cremig, aber nicht völlig homogen sein. Ein paar kleine Stückchen Feige und Senfsaat sind absolut erwünscht – das gibt Charakter!

Der Moment der Wahrheit: Die Reifung

Nun kommt der schwerste Teil: das Warten. Schmecke deine Kreation ab – sie wird schon gut sein, aber sie wird noch weltklasse werden. Fülle die Masse in ein sauberes, am besten sterilisiertes Glas, verschließe es fest und stelle es für mindestens 24 Stunden, besser 48 Stunden, in den Kühlschrank.

Warum das? In dieser Zeit passieren Wunder. Die Senfsaat quillt weiter auf, die Aromen von Feige, Wein und Gewürzen vermählen sich auf eine Weise, die chemisch fast einer Ehe gleicht. Die anfangs oft noch dominante Schärfe des rohen Senfs mellowt sich, wird runder und tiefer, während die Süße der Feigen voll durchkommt. Dieser Reifeprozess ist kein optionaler Schritt – er ist das Geheimnis.

Anmerkungen und Variationen

Und jetzt, wo du die Basis draufhast, wird’s richtig kreativ. Dieser Feigen-Senf ist eine fantastische Leinwand für deine Experimentierfreude.

Fehler, die du vermeiden solltest

  • Zu flüssig: Dein Senf ist nach dem Mixen viel zu dünn? Keine Panik! Rühre einfach einen Teelöffel Senfmehl (gemahlene Senfsaat) unter, das bindet wunderbar. Beim nächsten Mal etwas weniger Flüssigkeit nehmen.
  • Zu scharf: Du hast es mit der Chiliprobe übertrieben? Ein Löffelchen Honig oder etwas mehr Ahornsirup kann die Schärfe wunderbar ausbalancieren.
  • Zu süß: Ist er dir doch zu süß geraten? Ein kräftiger Schuss Apfelessig oder sogar ein Spritzer Zitronensaft bringt die nötige Säure und Frische zurück.

Spielwiese für deine Geschmacksknospen

Trau dich, zu variieren! Der Basis-Feigen-Senf ist großartig, aber vielleicht willst du ja noch eine Schippe drauflegen?

  • Der Wilde: Ersetze die Hälfte der Feigen durch getrocknete, ungeschwefelte Aprikosen oder Pflaumen. Das ergibt eine komplexere Fruchtigkeit.
  • Der Weinhaltige: Verwende statt Rotwein einen kräftigen Portwein oder sogar einen süßen Balsamico-Essig. Das gibt eine unglaubliche Tiefe.
  • Der Würzige: Gib einen Teelöffel frischen, gehackten Rosmarin oder Thymian in den Mixer. Kräuter machen ihn perfekt zu Fleischgerichten.
  • Der Rauchige: Ein halber Teelöffel Rauchsalz (z.B. Rauchsalz von Fleur de Sel) verleiht dem Senf eine unglaublich rauchige, fast speckige Note, die himmlisch zu Grillgut ist.

Dieser selbst gemachte Feigen-Senf ist mehr als nur eine Zutat; er ist eine Einladung, langsamer zu werden, mit Aromen zu spielen und deinen Gästen (und dir selbst!) etwas zu zeigen, was es so nirgendwo zu kaufen gibt. Er ist ein Statement. Also, worauf wartest du? Schnapp dir die Feigen und lass es knallen – deine Geschmacksknospen werden es dir danken. Und vergiss nicht: Das beste Glas im Kühlschrank ist immer das, das du selbst gemacht hast.

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