Weißt du, was das Geheimnis der Kanarischen Inseln ist? Abgesehen von der ewigen Sonne, dem atlantischen Wind und diesem ganz besonderen Lebensgefühl? Es ist eine Sauce. Eine feurig-rote, knallig aromatische Paste, die so viel mehr kann, als nur zu dekorieren. Mojo Rojo ist die Seele der kanarischen Küche, und heute zeige ich dir, wie du sie ganz einfach nach Hause holst – ohne dass du dafür nach Teneriffa fliegen musst.
Stell dir das vor: Du beißt in eine frisch gegrillte Papas Arrugadas, diese winzigen, gesalzenen Runzelkartoffeln, und dann kommt dieser Moment. Du tunkst sie in diesen tiefroten, fast schon magischen Dip. Zuerst schmeckt du die Süße der Paprika, dann kommt das sanfte, erdige Knoblaucharoma und – zack! – ein wunderbarer, anhaltender Schärfekick, der dich nicht überwältigt, sondern einfach nur glücklich macht. Das ist Mojo Rojo. Und das Beste daran: Diese kanarische Spezialität ist kein streng gehütetes Geheimnis. Mit ein paar Tricks und der richtigen Einstellung gelingt sie dir garantiert.
Zutatenliste
Hier geht es nicht um millimetergenaue Präzision, sondern um das Spiel der Aromen. Scheu dich also nicht, zu variieren. Für ein klassisches, unschlagbares Mojo Rojo brauchst du:
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Vorbereitung ist alles: Die Paprika wecken
Das ist der wichtigste Schritt, den viele überspringen und sich dann wundern, warum das Mojo so fad schmeckt. Die getrockneten Paprikaschoten sind hart und geschmacklich noch im Tiefschlaf. Wir müssen sie wecken! Entferne vorsichtig die Stiele und die Kerne. Dann übergieße sie in einer Schüssel mit heißem, aber nicht kochendem Wasser. Lass sie dort für mindestens 30 Minuten, besser eine Stunde, einweichen. Sie werden weich, geschmeidig und ihr volles, fruchtiges Aroma entfaltet sich. Währenddessen kannst du den Kreuzkümmel in einer trockenen Pfanne ohne Fett für eine Minute rösten, bis er duftet. Dann mahlst du ihn im Mörser fein. Dieser kleine Aufwand macht einen riesigen Unterschied.
Der magische Moment: Alles in den Mixer
Jetzt wird’s einfach. Gib die eingeweichten, abgetropften Paprikaschoten in einen hohen Mixbecher. Füge den Knoblauch, das frische Kreuzkümmelpulver, das Paprikapulver, den Safran, das eingeweichte Brot (ja, einfach so dazugeben!) und den Essig hinzu. Jetzt kommt der Trick: Gib zunächst nur etwa die Hälfte des Olivenöls dazu.
Das Geheimnis der Konsistenz: Emulgieren wie ein Profi
Stell den Mixer auf eine niedrige Stufe und starte ihn. Siehst du, wie sich langsam eine cremige Masse bildet? Jetzt, während der Mixer läuft, tröpfelst du langsam den Rest des Olivenöls dazu. Ganz langsam, fast wie beim Herstellen einer Mayonnaise. Dieses sogenannte Emulgieren sorgt dafür, dass sich das Öl perfekt mit den anderen Zutaten verbindet und das Mojo eine schöne, sämige und nicht ölige Konsistenz bekommt. Wenn du alles auf einmal reinkippst, kann es sein, dass es sich wieder trennt.
Abschmecken nicht vergessen! Probier es und gib so viel Salz dazu, bis es für dich perfekt ist. Der Geschmack sollte intensiv, würzig, leicht säuerlich und mit einem wunderbaren Schärfeabgang sein. Wenn es dir zu scharf ist, kein Problem – mehr Olivenöl oder einen Löffel Joghurt unterrühren mildert es ab.
Anmerkungen und Variationen
Typische Fehler und wie du sie vermeidest
Deine kreative Freiheit: Spiele mit dem Rezept!
Dieses Grundrezept ist deine Leinwand. Trau dich, es zu verändern!
Wozu das ganze Mojo? Die besten Serviervorschläge
Mojo Rojo ist so vielseitig, dass du es bald zu allem essen willst.
Also, worauf wartest du noch? Hol dir die Sonne der Kanaren in deine Küche. Kauf dir diese knallroten Paprikaschoten, mach dir die Hände schmutzig und probiere es aus. Der Duft allein wird dich sofort an den letzten Urlaub erinnern – oder den nächsten vorbereiten. Guten Appetit, oder wie man auf den Inseln sagt: ¡Que aproveche




