Weißt du, was ein echter Geschmack von Urlaub an der Nordsee ist? Nicht nur der Duft von salziger Luft und der Anblick der weiten Weiden, sondern ein ganz bestimmtes Stück Torte, das man sich nach einem langen Spaziergang am Deich gönnt: die Friesentorte. Sie ist nicht einfach nur eine Torte; sie ist ein Gefühl von Zuhause, von Gemütlichkeit und von purem Genuss. Und die gute Nachricht ist: Du musst nicht bis an die Küste fahren, um sie zu kosten. Denn dieses legendäre Rezept kannst du ganz einfach zu Hause nachbacken. Heute zeige ich dir, wie du diese himmlische Köstlichkeit mit ihrer saftigen Biskuitbasis, der fruchtig-frischen Johannisbeerschicht und der traumhaft leichten Buttercreme in deiner eigenen Küche zaubern kannst. Hol schon mal die Rührschüssel raus, wir starten jetzt durch!
Zutatenliste
Damit deine Friesentorte gelingt, ist eine gute Vorbereitung das A und O. Lies dir die Liste am besten zweimal durch, bevor du beginnst. So vermeidest du böse Überraschungen und kannst in Ruhe alles bereitstellen. Die Mengenangaben sind für eine Springform (26 cm Durchmesser) ausgelegt.
Für den Biskuitboden
- 4 Eier (Größe M, Zimmertemperatur)
- 1 Prise Salz
- 150 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 100 g Mehl (Type 405)
- 50 g Speisestärke
- 1 gehäufter TL Backpulver
Für die Johannisbeer-Füllung
- 500 g frische oder tiefgekühlte rote Johannisbeeren (TK-Ware nicht auftauen!)
- 150 g Zucker
- 2 Päckchen Vanillepuddingpulver (für 500 ml)
- 250 ml Wasser
Für die Buttercreme
- 250 g weiche Butter
- 150 g Puderzucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 2 EL Milch oder Sahne
Zum Einfetten und Bestäuben
- Butter oder Backspray für die Form
- etwas Mehl oder Semmelbrösel für die Form
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Jetzt wird’s spannend! Nimm dir Zeit und hab keine Angst vor den einzelnen Schritten. Es ist wie bei einer Reise – der Weg ist das Ziel.
1. Der Biskuit: Die luftig-leichte Basis
Heize deinen Backofen auf 180° Celsius Ober-/Unterhitze (Umluft: 160° Celsius) vor. Fette deine Springform gut ein und bestäube sie mit Mehl oder Semmelbröseln. Klopfe überschüssiges Mehl aus – das verhindert, dass der Teig anhaftet und sorgt für eine perfekte Entformung.
Nimm die Eier und trenne Eiweiß und Eigelb sauber voneinander. Achte darauf, dass keine Spur von Eigelb im Eiweiß landet, sonst wird es später nicht steif. Das ist einer der klassischen Fehler, der sich aber leicht vermeiden lässt!
Jetzt schlägst du das Eiweiß mit der Prise Salz in einer großen, fettfreien Schüssel steif. Sobald es fest ist, schlägst du nach und nach den Zucker und den Vanillezucker ein, bis der Eischnee schön glänzt. In einer zweiten Schüssel verquirrst du die Eigelbe schaumig und hebst sie vorsichtig unter den Eischnee. Mehl, Stärke und Backpulver mischst du in einer separaten Schüssel und siebst es portionsweise über die Eimasse. Hebe es mit einem Teigschaber vorsichtig, aber zügig unter, bis keine Mehlklümpchen mehr zu sehen sind. Nicht zu lange rühren, sonst fällt die Luft wieder heraus!
Fülle den Teig in die vorbereitete Form, glätte die Oberfläche und backe ihn für etwa 25-30 Minuten. Mach zur Sicherheit die Stäbchenprobe: Steckt eine Holzspieß in die Mitte des Bodens. Kommt er sauber wieder heraus, ist der Biskuit fertig. Lass ihn für 10 Minuten in der ausgeschalteten, leicht geöffneten Backofentür abkühlen, bevor du ihn auf ein Kuchengitter stürzt und komplett auskühlen lässt.
2. Die Johannisbeerschicht: Der fruchtige Herzschlag
Während der Biskuit abkühlt, kümmerst du dich um die Füllung. Gib die Johannisbeeren zusammen mit dem Zucker in einen Topf und lasse sie bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rühren aufkochen. Sie sollen schön platzen und ihren Saft ziehen. In einer Tasse oder einem kleinen Schüsselchen verrührst du das Vanillepuddingpulver gründlich mit dem kalten Wasser, bis es vollständig aufgelöst ist. Diesen Mix rührst du langsam in die kochenden Johannisbeeren ein. Jetzt heißt es: Rühren, rühren, rühren! Lass die Masse unter ständigem Rühren noch etwa eine Minute kochen, bis sie deutlich eindickt. Nimm den Topf sofort vom Herd und lass die Masse komplett abkühlen. Sie wird beim Abkühlen noch etwas fester – das ist genau richtig.
3. Die Buttercreme: Die cremige Krönung
Für die Buttercreme ist Geduld der Schlüssel zum Erfolg. Die Butter muss wirklich weich, aber nicht flüssig sein. Am besten nimmst du sie mindestens eine Stunde vorher aus dem Kühlschrank. Schlage die weiche Butter in einer Schüssel mit den Quirlen deines Handrührgers für mehrere Minuten hell und luftig auf. Sei dabei nicht zu zaghaft! Je länger du schlägst, desto cremiger wird sie. Gib dann nach und nach den gesiebten Puderzucker und den Vanillezucker hinzu und schlage weiter, bis die Creme schön schaumig ist. Zum Schluss die Milch oder Sahne unterrühren. Wenn deine Creme zu weich erscheint, stell sie für 15-20 Minuten in den Kühlschrank.
4. Der Zusammenbau: Das große Finale
Nun wird aus den Einzelteilen ein Meisterwerk. Schneide den vollständig abgekühlten Biskuitboden einmal waagerecht durch, so dass du zwei gleichmäßige Böden erhältst. Ein Tipp: Nimm dafür ein lues, scharfes Brotmesser oder einen Kuchen-Teiler.
Den unteren Boden legst du auf deine Tortenplatte. Verteile nun die komplett abgekühlte Johannisbeermasse gleichmäßig darauf. Sie sollte schon fest sein und nicht mehr laufen. Setze den zweiten Biskuitboden vorsichtig auf.
Jetzt kommt der letzte Akt: Bestreiche die gesamte Torte – also die Oberseite und die Seiten – mit der luftigen Buttercreme. Sei hier ruhig kreativ! Du kannst mit einer Tortenpalette schöne Wellen machen oder die Creme einfach schön glatt streichen.
Stell die fertige Friesentorte für mindestens zwei Stunden, besser über Nacht, in den Kühlschrank. Das ist absolut entscheidend, denn dadurch ziehen die Aromen wunderbar durch und die Torte wird schön fest und lässt sich sauber schneiden.
Anmerkungen und Variationen
Eine klassische Friesentorte ist ein Gedicht. Aber manchmal hat man Lust auf eine kleine Variation oder steht vor einer Herausforderung. Hier sind meine persönlichen Tipps und Tricks für dich.
Wenn’s mal schnell gehen muss…
Keine Zeit oder Lust auf Pudding kochen? Kein Problem! Du kannst auch hochwertige Johannisbeer- oder Stachelbeermarmelade verwenden. Erwärme sie leicht, damit sie sich besser verteilen lässt. Und für den Biskuit gibt es notfalls auch gute Qualität aus dem Backshop. Wir sind hier alle nur Menschen!
Die sommerliche Frische-Variante
Im Hochsommer, wenn die Beeren saison haben, probiere doch mal eine Mischung aus roten Johannisbeeren und ein paar Himbeeren aus. Das gibt eine etwas mildere, aber unglaublich aromatische Note. Ein Spritzer Zitronensaft in der Fruchtmasse hebt das Aroma zusätzlich wunderbar hervor.
Typische Fallstricke und ihre Lösungen
- Der Biskuit ist nicht aufgegangen? Das liegt oft an altem Backpulver oder daran, dass der Eischnee zu wenig Luft eingeschlagen hat. Achte auf frisches Backpulver und schlage den Eischnee, bis er wirklich stabil ist.
- Die Buttercreme wird klumpig? Das passiert, wenn die Butter zu kalt oder der Puderzucker nicht gesiebt ist. Stelle die Schüssel für wenige Sekunden über ein warmes Wasserbad und rühre sofort weiter – aber Vorsicht, nicht zu lange, sonst wird sie flüssig!
- Die Johannisbeerschicht ist zu flüssig? Lass sie einfach länger auf dem Herd köcheln, bis sie eindickt. Du kannst auch einen halben TL mehr Puddingpulver in etwas kaltem Wasser anrühren und unter die heiße Masse mischen.
Und jetzt bist du dran! Trau dich, backe diese wunderbare Torte und lass dich von ihrem Geschmack direkt an den Nordseestrand versetzen. Sie ist perfekt für Geburtstage, Feiertage oder einfach für einen ganz normalen Sonntag, der etwas Besonderes werden soll. Gutes Gelingen und lass es dir schmecken




