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Weißt du, was das Schöne an einer Quiche ist? Sie ist die ehrlichste und großzügigste Speise, die ich kenne. Sie verzeiht fast jeden Fehler, lässt sich nach Belieben füllen und schmeckt sowohl warm vom Blech als auch kalt am nächsten Tag aus dem Kühlschrank einfach immer. Und diese einfache Lauch-Quiche ist das perfekte Beispiel dafür. Sie ist mein Go-To-Rezept für alle Fälle: wenn unangemeldet Besuch kommt, wenn ich das Gefühl habe, mal wieder etwas „Richtiges“ gekocht zu haben, oder einfach für ein entspanntes Wochenende. Heute zeige ich dir, wie du diese Wunderwaffe der Küche meisterst – versprochen, es ist kein Hexenwerk, sondern reine Freude.

Zutatenliste

Bevor wir loslegen, lass uns einen kurzen Blick auf die Protagonisten werfen. Du wirst sehen, es sind alles Zutaten, die du wahrscheinlich schon daheim hast oder ohne große Suche findest.

Für den Mürbeteig:

  • 250 g Weizenmehl (Type 405)
  • 125 g kalte Butter, in kleinen Würfeln
  • 1 Ei (Größe M)
  • 1 Prise Salz
  • 1-2 EL kaltes Wasser
  • Für den Belag:

  • 2 mittelgroße Stangen Lauch
  • 1 EL Butter oder Olivenöl zum Anbraten
  • 200 g Speckwürfel (durchwachsen) – optional, für eine vegetarische Version einfach weglassen
  • 200 g Crème fraîche
  • 200 g Schmand
  • 4 Eier (Größe M)
  • 150 g geriebener Käse (z.B. Gouda, Gruyère oder eine Mischung)
  • Muskatnuss, frisch gerieben
  • Salz und frisch gemahlener Pfeffer
  • Schritt-für-Schritt-Anleitung

    Jetzt wird’s praktisch! Nimm dir Zeit, hetz dich nicht – Kochen ist hier kein Wettkampf.

    Der Teig: Die stabile Basis

    Alles beginnt mit einem soliden Fundament. Gib das Mehl in eine große Schüssel und vermenge es mit der Prise Salz. Jetzt kommen die kalten Butterwürfel dazu. Hier mein erster Profi-Tipp: Die Butter muss richtig kalt sein. Das ist das Geheimnis für einen krümeligen, nicht zähen Teig. Verreib alles schnell mit den Fingern, bis die Masse wie grobe Brösel aussieht. Du willst die Butter nicht mit der Körperwärme schmelzen lassen, also arbeite zügig. Dann füge das Ei und nach und nach das kalte Wasser hinzu. Knete alles nur so lange, bis ein glatter Teig entsteht. Forme ihn zu einer Kugel, wickle ihn in Frischhaltefolie und lege ihn für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank. Dieser Ruhemoment ist absolut essentiell, damit sich das Gluten im Mehl entspannt und der Teig später nicht schrumpft.

    Die Füllung: Wo der Geschmack entsteht

    Während der Teig chillt, kümmern wir uns um den Lauch. Wasche ihn gründlich! Lauch hat die fiese Angewohnheit, Sand zwischen seinen Schichten zu verstecken. Schneide ihn der Länge nach einmal ein und spüle ihn unter fließendem Wasser gründlich ab. Dann schneidest du ihn in feine Ringe. Erhitze jetzt die Butter oder das Öl in einer großen Pfanne und brate die Speckwürfel (falls du sie verwendest) knusprig an. Nimm sie heraus und brate dann den Lauch bei mittlerer Hitze für etwa 5-7 Minuten an, bis er weich ist, aber noch Biss hat. Würze ihn schon jetzt mit einer guten Prise Salz und Pfeffer. Nimm die Pfanne vom Herd und lass alles etwas abkühlen.

    Der Guss: Die cremige Seele der Quiche

    In einer zweiten Schüssel verquirlst du nun die Crème fraîche, den Schmand und die vier Eier kräftig miteinander. Rühre dann den geriebenen Käse unter – aber hebe dir eine kleine Handvoll für später auf! Jetzt kommt der Zauber: reibe kräftig Muskatnuss darüber. Muskat und Lauch sind eine Traumhochzeit, vertrau mir. Schmecke den Guss kräftig mit Salz und Pfeffer ab. Jetzt mischst du die abgekühlte Lauch-Speck-Mischung unter die Eier-Creme.

    Das Finale: Zusammenbau und Backen

    Heize deinen Ofen auf 180° Celsius Ober-/Unterhitze (Umluft 160°) vor. Nimm den Teig aus dem Kühlschrank und rolle ihn auf einer bemehlten Fläche großzügig aus – er sollte deutlich größer sein als deine Quiche- oder Springform (Ø 26 cm). Warum? Weil du auch die Seiten hochziehen musst. Leg den Teig in die Form, drücke ihn an den Rändern an und stich den Boden mehrmals mit einer Gabel ein. Das verhindert, dass er sich unkontrolliert aufbläht. Jetzt kommt die Füllung hinein, schön gleichmäßig verteilen. Streue den restlichen Käse darüber – das gibt eine goldbraune, köstliche Kruste.

    Ab damit in den Ofen für 45-50 Minuten. Du weißt, sie ist fertig, wenn der Guss fest ist und die Oberfläche schön gebräunt. Lass sie unbedingt mindestens 10-15 Minuten in der Form abkühlen, bevor du sie anschneidest. So kann sich der Guss setzen und läuft nicht auseinander. Das erfordert zwar Geduld, belohnt dich aber mit dem perfekten Schnittbild.

    Anmerkungen und Variationen

    Und jetzt kommt der kreative Teil! Diese Quiche ist nur die Basis für alles, was dir dein kulinarisches Herz befiehlt.

    Was tun, wenn’s mal nicht perfekt läuft?

  • Der Teig wird beim Ausrollen brüchig: Keine Panik! Das liegt oft daran, dass er zu kalt ist. Lass ihn einfach 5 Minuten bei Raumtemperatur liegen und versuche es erneut. Kleine Risse kannst du einfach mit den Fingern zudrücken.
  • Der Boden wird nicht knusprig: Ein klassisches Problem. Mein Geheimtipp: Blindbacken. Den Teigboden für 10-15 Minuten ohne Füllung backen, bevor du die Creme einfüllst. Dafür legst du Backpapier auf den Teig und beschwerst es mit trockenen Hülsenfrüchten oder Murmeln.
  • Die Quiche läuft im Ofen über: Du hast die Form vielleicht etwas zu voll gemacht. Stell einfach ein Backblech auf das Rost darunter, um Sauerei zu vermeiden.
  • Spiel mit den Zutaten!

    Trau dich, zu experimentieren! Die einfache Lauch-Quiche ist deine Leinwand.

  • Vegetarisch: Lass den Speck einfach weg und gebe stattdessen eine Handvoll Sonnenblumenkerne oder geröstete Pinienkerne mit in die Füllung. Das gibt ein tolles Aroma und Biss.
  • Mit Fisch: Statt Speck könntest du 150 g Lachs in kleinen Stücken untermischen.
  • Anderes Gemüse: Lauch ist großartig, aber wie wär’s mit einer Mischung aus Spinat und Pilzen? Oder Brokkoli und Blumenkohl? Gekochte und gut ausgedrückte TK-Erbsen sind auch ein Hit.
  • Käse-Variationen: Tausche den Gouda gegen Feta für eine salzig-würzige Note oder gegen einen kräftigen Bergkäse.
  • Am Ende geht es nicht um Perfektion, sondern um das Ergebnis, das dir schmeckt. Nimm dir dieses Rezept, mach es zu deinem Eigenen und lass es dich an deinem Küchentisch glücklich machen. Guten Appetit

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