Weißt du, was ein echter Game-Changer in der Küche ist? Nicht das teuerste Olivenöl oder der exklusivste Balsamico, nein. Es ist eine Zutat, die so bescheiden daherkommt, dass man ihre magischen Kräfte fast übersehen könnte: selbst gemachter Feigensenf. Dieses Zeug ist die geheime Waffe in deinem Kühlschrank, der heimliche Star auf jedem Käsebrett und der Grund, warum Gäste plötzlich nach dem Rezept fragen. Und das Beste daran? Du brauchst kein Sternekoch zu sein, um ihn zu zaubern. Das hier ist kein steifes, kompliziertes Rezept aus einem Hochglanzmagazin, sondern eine Einladung, mit ein paar grandiosen Zutaten zu spielen und etwas zu erschaffen, das pure Geschmacksexplosion ist. Also, schnapp dir eine Schüssel und lass uns loslegen. Du wirst sehen, wie einfach es ist, diesen unwiderstehlichen Feigensenf selbst zu machen.
Zutatenliste
Mach dich bereit für die angenehmste Einkaufsliste ever. Du wirst staunen, wie wenig es braucht, um diese Aromen-Symphonie zu komponieren.
- 150 g getrocknete Feigen (am besten die weichen, tiefdunklen Türkischen oder Kalifornischen – je besser die Qualität, desto intensiver das Ergebnis)
- 100 ml guten, kräftigen Balsamico-Essig (nicht den cremigen, einen klassischen, der eine schöne Säure mitbringt)
- 80 g Senfsaat (gelb und braun gemischt – die gelbe ist milder, die braune bringt Schärfe und Tiefe. Das ist deine Schärfe-Control!)
- 60 ml kaltes Wasser
- 80 g brauner Zucker oder Honig (der Zucker karamellisiert schön, der Honig bringt eine blumige Note – deine Entscheidung!)
- 1/2 TL Meersalz
- 1 Prise frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- Optional, aber grandios: 1 Zweig frischen Rosmarin oder 1/2 TL Thymian
- Optional für die Extra-Kick: 1 kleine, fein gehackte Schalotte
Schritt-für-Schritt-Anleitung
So, jetzt wird’s praktisch. Stell dir vor, du bist ein Geschmacks-Alchemist, und das hier ist dein Labor.
Vorbereitung ist alles: Die Senfsaat einweichen
Das ist der wichtigste und meist übersehene Schritt. Nimm die Senfsaat und gib sie zusammen mit dem kalten Wasser und dem Balsamico-Essig in eine Schüssel. Rühr das kurz um und lass es für mindestens 8 Stunden, besser über Nacht, zugedeckt stehen. Warum? Ganz einfach: Die trockenen Körner sind hart und geschmacklich verschlossen. Durch das Einweichen quellen sie auf, werden weich und entfalten ihr volles, komplexes Aroma ohne die unangenehme, allzu aggressive Schärfe. Du wirst den Unterschied schmecken – versprochen! Das ist das Geheimnis eines perfekt ausbalancierten Senfs.
Die Feigen zur Truppe holen
Während deine Senfsaat vor sich hin schlummert, kümmerst du dich um die Feigen. Schneide die harten Stiele ab und hacke die Feigen grob. Sie müssen nicht perfekt sein, sie werden später ohnehin püriert. Gib sie in die Schüssel zur eingeweichten Senfsaat. Jetzt kommt schon der Zauber: Der Balsamico und die Feigen vermählen sich und beginnen, eine wunderbare, sirupartige Basis zu bilden.
Der magische Moment: Pürieren
Jetzt geht’s an den Mixer. Schütte die gesamte Mischung – also die eingeweichte Senfsaat mit der Flüssigkeit und die Feigen – in einen hohen Mixbecher. Füge den braunen Zucker (oder Honig), das Salz und den Pfeffer hinzu. Und jetzt: Mixen! Aber Vorsicht, hier lauert ein typischer Fehler: Mix nicht zu lange am Stück! Du willst keine völlig glatte Pampe, sondern eine schöne, rustikale Textur mit kleinen Körnchen, die sich wunderbar auf der Zunge anfühlen. Mixe in kurzen Intervallen, schab die Seiten zwischendurch runter und probiere. Du bist der Chef hier, entscheide, wie grob oder fein er sein soll.
Die Ruhe, die den Geschmack bringt
Dein Feigensenf ist jetzt schon fertig, aber noch nicht bereit. Das ist wie bei einem guten Wein – er braucht Zeit, um sich zu entfalten. Fülle ihn in ein sauberes Glas mit Schraubdeckel und stell ihn für mindestens 24 Stunden in den Kühlschrank. In dieser Zeit passiert Magie: Die Aromen vermählen sich, die Schärfe rundet sich ab, und die Süße der Feigen tritt voll in den Vordergrund. Er wird dicker und cremiger. Wenn du ihn sofort probierst, wirst du überrascht sein, wie sehr er sich nach einem Tag verändert hat.
Anmerkungen und Variationen
Jetzt hast du das Grundrezept drauf, aber die Reise geht erst los! Das Schöne an diesem selbst gemachten Feigensenf ist, dass er deine persönliche Signatur tragen kann.
Wenn’s mal schnell gehen muss
Du hast die Senfsaat nicht eingeweicht? Kein Weltuntergang! Dann mixe die trockene Senfsaat einfach von Anfang an mit den Feigen und den Flüssigkeiten. Der Senf wird etwas schärfer und körniger, aber immer noch absolut lecker. Für die Eiligen: Du kannst die Feigen auch kurz in heißem Wasser einweichen, um sie weicher zu machen.
Spiel mit den Aromen!
Hier ist deine Spielwiese:
- Feurig-würzig: Füge eine Prise Chiliflocken oder einen Spritzer Sriracha beim Mixen hinzu.
- Herbstlich-erdig: Der Rosmarin oder Thymian ist hier dein bester Freund. Einfach die Nadeln vom Zweig streifen und mitmixen.
- Fruchtig-frisch: Ein Schuss Orangensaft oder ein wenig abgeriebene Orangenschale verleiht ihm eine wunderbar helle Note.
- Rauchig-tief: Ersetze einen Esslöffel Balsamico durch Rauchsalz oder einen Spritzer flüssigen Rauch.
Wohin mit dem ganzen Glück?
Du hast jetzt ein Glas voll Geschmack und fragst dich, wozu du das alles essen sollst? Ich helfe dir:
- Das ultimative Käsebrett: Dieser Senf ist die Brücke zwischen hartem Käse (wie alter Gouda oder Bergkäse) und weichem Käse (wie Camembert). Einfach genial.
- Das Geheimnis für Braten: Bestreiche ein Stück Schweinefilet oder Entenbrust vor dem Braten dünn mit dem Senf – er bildet eine unglaubliche Kruste.
- Das beste Sandwich aller Zeiten: Vergiss Mayo und Ketchup. Ein Löffel Feigensenf auf einem Sandwich mit Schinken, Hähnchen oder einfach nur Tomate und Mozzarella wird es revolutionieren.
- Der Salat-Dressing-Booster: Verquirle einen Löffel davon mit Olivenöl und einem Spritzer Zitronensaft für ein sofortiges Gourmet-Dressing.
Und was ist mit der Haltbarkeit? Kühl gelagert hält sich dein Werk problemlos mehrere Wochen. Aber ich wette, es ist viel schneller aufgegessen. Also, was hält dich noch auf? Geh in die Küche, mach dir die Finger klebrig und lass dich von deinem eigenen Feigensenf überraschen. Berichte mir doch, welche Variation du ausprobiert hast – ich bin immer auf der Suche nach neuen Ideen!




