Likör 43 Rezept: Der spanische Geheimtipp

Inhaltsverzeichnnis

Stell dir vor, du bringst die goldene Sonne Spaniens direkt in dein Glas – ohne Flugticket, nur mit einer Handvoll Zutaten und ein bisschen Geduld. Genau das verspricht die Herstellung von Likör 43, oder wie die Spanier liebevoll sagen: „Cuarenta y Tres“. Dieser legendäre Likör mit seinem einzigartigen Geschmack aus Vanille und Zitrusnoten ist das Herzstück so mancher Bar und unzähliger Familienfeiern auf der Iberischen Halbinsel. Doch sein Geheimnis ist kein streng gehütetes Staatsgeheimnis. Im Gegenteil: Die hausgemachte Version übertrifft das Original oft an Intensität und persönlicher Note. Heute zeige ich dir, wie du diesen flüssigen Sonnenschein ganz einfach selbst brauen kannst. Vertrau mir, es ist kein Hexenwerk, sondern pure Alchemie der Freude!

Zutatenliste

Das Schöne an diesem Rezept ist, dass du keine exotischen Zutaten brauchst. Fast alles findest du in einem gut sortierten Supermarkt oder sogar schon in deiner Vorratskammer. Achte, wenn möglich, auf hochwertige Zutaten, denn sie sind der Schlüssel zum Erfolg.

  • 1 Liter guter, neutraler Wodka (40% Vol.) – er ist die Basis, also nimm kein Billigprodukt!
  • 2-3 große, unbehandelte Orangen (für die Schale)
  • 2-3 unbehandelte Zitronen (für die Schale)
  • 2-3 Vanilleschoten – das ist dein Star! Investiere in hochwertige, saftige Schoten.
  • 250 g weißer Zucker
  • 250 ml Wasser
  • 1 Teelöffel Kaffeepulver (löslicher Espresso funktioniert perfekt) – das ist das geheime Umami!
  • 1 Teelöffel gemahlene Zimtstange (nicht Cassia-Zimt!)
  • 3-4 Gewürznelken
  • 1 kleine Prise Kardamom (frisch gemahlen)
  • Optional: eine kleine Prise Safranfäden für die intensive Farbe

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Jetzt wird’s praktisch! Nimm dir Zeit und hab Spaß dabei. Das Brauen ist ein Ritual, das man genießen sollte.

Schritt 1: Die Vorbereitung der Aromen

Wasche die Orangen und Zitronen unbedingt heiß ab und trockne sie gut, um eventuelle Pestizide oder Wachse zu entfernen. Schäle dann dünn die Schalen der Zitrusfrüchte ab. Achte penibel darauf, keine weiße Haut (das Mesokarp) zu erwischen, da sie extrem bitter schmeckt und deinen Likör ruinieren würde. Nimm dir dafür ein scharfes Schälmesser oder einen Sparschäler zur Hilfe. Die Vanilleschoten der Länge nach aufschlitzen und das Mark mit der flachen Seite eines Messers herauskratzen.

Schritt 2: Der Ansatz

Nimm ein großes, sauberes und luftdicht verschließbares Einmachglas (mind. 2 Liter Fassungsvermögen). Gib die Zitronen- und Orangenschalen, die aufgeschlitzten Vanilleschoten mitsamt dem Mark, den Kaffee, Zimt, Nelken, Kardamom und den optionalen Safran hinein. Übergieße alles mit dem gesamten Liter Wodka. Verschließe das Glas gut und schüttle es kräftig durch.

Schritt 3: Die Geduldsprobe

Stell das Glas an einen dunklen und kühlen Ort, wie deinen Vorratsschrank. Jetzt heißt es warten. Lass den Ansatz mindestens 4 Wochen ziehen. Schüttle das Glas alle zwei, drei Tage einmal kräftig durch, um die Aromen immer wieder neu zu verteilen. Je länger er zieht, desto intensiver wird der Geschmack. Probier ruhig nach 4 Wochen mal einen kleinen Schluck – wenn dir die Intensität gefällt, geht’s weiter.

Schritt 4: Das Abseihen und der Zuckersirup

Nimm ein feines Sieb oder, noch besser, einen Kaffeefilter und ein sauberes Gefäß. Gieße die Flüssigkeit hindurch, um alle festen Bestandteile herauszufiltern. Sei hierbei geduldig; das Filtern durch einen Kaffeefilter kann etwas dauern, aber das Ergebnis ist eine wunderbar klare Flüssigkeit.
Jetzt kochst du einen Sirup aus dem Wasser und dem Zucker. Erhitze beides in einem Topf unter Rühren, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Lass den Sirup unbedingt vollständig abkühlen, bevor du ihn zur gefilterten Alkoholmischung gibst. Heißer Sirup würde den Alkohol verdampfen lassen und den Geschmack verderben.

Schritt 5: Die finale Vereinigung

Gieße den kalten Zuckersirup langsam in die alkoholische Basis und rühre gut um. Fülle deinen fertigen Likör 43 mit einem Trichter in saubere, schöne Flaschen ab. Verschließe sie gut.

Schritt 6: Die Reifung

Ja, noch mehr warten! Aber glaub mir, es lohnt sich. Stell die Flaschen für weitere 2-4 Wochen wieder dunkel. In dieser Zeit vermählen sich die Aromen endgültig, die Schärfe des Alkohols legt sich und der Likör wird rund und harmonisch.

Anmerkungen und Variationen

Hier kommt der kreative Teil! Dein selbstgemachter Likör 43 ist deine Leinwand.

Häufige Fehler und ihre Lösungen

Der Likör wird trüb: Das passiert, wenn der Zuckersirup nicht vollständig abgekühlt ist oder wenn sich Emulsionen aus den Zitrusölen bilden. Keine Sorge, geschmacklich ist das meist kein Problem. Für absolute Klarheit hilft nur die Filterung durch einen Kaffeefilter.
Der Likör ist zu bitter: Da war wohl zu viel von der weißen Haut der Zitrusfrüchte dabei. Korrigieren kannst du das kaum. Beim nächsten Mal also mehr Sorgfalt in Schritt 1!
Das Aroma ist zu schwach: Die Ziehzeit war zu kurz oder die Zutaten waren nicht frisch genug. Lass ihn einfach noch ein paar Wochen länger ziehen.

Coole Variationen zum Ausprobieren

Wie wäre es mit einer blutorangen Version im Winter? Oder du gibst beim Ansatz eine kleine, in Stücke geschnittene Chilischote dazu für einen prickelnden, spicy Abgang. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Du könntest auch einen Teil des Zuckers durch Honig ersetzen für eine weichere, komplexere Süße.

Wie und wann genießen?

Dein hausgemachter Cuarenta y Tres ist pur und eisgekühlt ein absoluter Traum. Aber er ist auch die perfekte Basis für Cocktails. Der klassische Carajillo (ein Schuss Likör in einem heißen Espresso) ist der perfekte Digestif nach einem üppigen Essen. Oder du mixt ihn mit etwas Sahne und Eis für eine schnelle, cremige Versuchung.
Also, was hält dich auf? Schnapp dir die Zutaten und leg los. Dieser selbstgemachte Likör 43 ist nicht nur ein Getränk, sondern ein Gesprächsstoff, ein Geschenk der Extraklasse und ein Stück spanische Lebensfreude, die du dir ganz einfach nach Hause holen kannst. Prost, oder wie der Spanier sagt: ¡Salud

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